Was sind Blitze?
Jährlich gehen mehr als eine Million Blitze auf das Gebiet Deutschlands nieder - bis zu fünf Blitze pro Quadratkilometer. Die bislang höchste gemessene Temparatur eines Blitzes lag bei etwa 30.000 Grad Celsius. Sie übertrifft damit die Oberflächentemperatur der Sonne um das Vierfache. Vertikal verlaufende Blitze haben eine Durchschnittslänge von 5 bis 7 km. Bei horizontalen Blitzen beträgt die durchschnittliche Länge 8 bis 16 km. Verglichen mit der Lichtgeschwindigkeit von 300.000 km/Sekunde bewegt sich der Blitz nur 1/4 so schnell. Ein Blitz ist meist nur wenige Zentimeter dick, aber jeder Blitz leuchtet wie eine Million 100-Watt-Glühbirnen, denn Blitze sind elektrisch geladen. Erstaunlicherweise verlaufen fast alle Blitze von unten nach oben, also von der Erde in Richtung Himmel.
Die Bezeichnung Blitz stammt vom indogermanischen Wort bhlei, was so viel wie leuchten bedeutet. Früher war man der Annahme, daß Blitze als eine Laune der Götter Zeus, Jupiter oder Donar zu erklären wären. Erst im Jahre 1752 bewies der amerikanische Erfinder und Staatsmann Benjamin Franklin in seinem schon legendären und zugleich sehr gefährlichen Drachen-Schlüssel-Versuch, daß der Blitz eine elektrische Entladung ist.
Blitze haben ihren Ursprung in sogenannten Gewitterzellen, die mehrere Kilometer Durchmesser erreichen können. Im Zentrum einer Gewitterzelle herrscht ein starker Aufwind, der für die Trennung von positiven und negativen Ladungen sorgt. Die daraus folgende elektrische Ladung ist ein Blitz. Solche Gewitterzellen sind höchstens 30 Minuten aktiv und erzeugen während dieser Zeit etwa 2-3 Blitze pro Minute. Man unterscheidet Wolke-Erde-Blitze, also Blitze zwischen einer elektrisch geladenen Wolke und der Erde, und Wolkenblitze, also Blitze innerhalb einer oder zwischen mehreren Wolken. Diese Wolkenblitze kommen häufiger vor.